3. Das Ende des Canyon?


Mit der Zerstörung ist durchaus nicht die Erosion gemeint. In diesem letzten Abschnitt sollen vielmehr die vom Menschen verursachten Schäden betrachtet werden. Es gibt verschiedene Einwirkungen auf das Canyongebiet, direkte und indirekt. Unter indirekt sind alle Einwirkungen zu verstehen, die nicht durch Änderungen in diesem Gebiet verursacht werden. Hier ist an erster Stelle die zunehmende Luftverschmutzung zu nennen. Das ist aber noch relativ zu sehen. Die Luft ist dort noch sauberer als in einem Luftkurort in Europa. Das liegt vor allem daran, daß kaum Industrie vorhanden ist. Balanced Rock, Arches NP

Die anderen Einwirkungen haben da viel gravierendere Auswirkungen. Das sind die Eingriffe des Menschen in die Natur des Canyon. Da seien zuerst die Eingriffe zur Nutzung natürlicher Ressourcen genannt. Angefangen hat dieses Ende des 19.Jh. An verschiedenen Stellen wurde Alaun gefunden. Dieses Mineral wurde dann auch eine zeitlang abgebaut. Nur war der Transport so aufwendig, daß der Abbau nach einigen Jahren wegen Unrentabilität wieder eingestellt wurde. Diese Nutzung hat jedoch keine größeren Spuren hinterlassen außer ein paar alten Stollen.

Anfang des 20. Jh. wollte eine Eisenbahngesellschaft eine Eisenbahntrasse auf dem Grunde des Canyon errichten. Das jedoch gefiel dem Fluß nicht. Bei der Erkundung sind einige Mitglieder des Erkundungstrupps im Colorado ertrunken. Unter ihnen der Präsident dieser Gesellschaft. Das erste Großprojekt war 1936 der Hoover Dam am Ende des Grand Canyon im Black Canyon. Dieser Staudamm hat jedoch nicht allzu große Auswirkungen auf den Canyon. Nur auf den Fluß. Dieser erreicht den Golf von California nicht mehr, da ihm zu viel Wasser entnommen wird.

Viel entscheidender war der Bau des Glen-Canyon-Dam. Er ist oberhalb des Canyons. Seit dem Bau ist die Wassertemperatur im Fluß um einige Grad auf konstante 8°C bis 10°C gesunken.(Ursache ist, daß die Stauseen den Ablauf am Grund haben, wo eine konstante Temperatur herrscht.) Das hat dazu geführt, daß 8 Fischarten nicht mehr vorkommen. Auch führt der Fluß jetzt ständig Niedrigwasser. Der Schwebstoffanteil ist auch gesunken. Welche Auswirkungen das auf das gesamte Ökosystem hat, weiß keiner. Das entscheidendste Problem der Stauseen haben wir nicht mehr zu lösen. Alle Stoffe die der Fluß mitführt, werden in des Seen abgelagert. Irgendwann werden hinter den Staumauern riesige mit rotbraunen Schlamm gefüllte Flächen sein, die Staumauer dann nutzlos.

Das letzte größere Problem sind die Millionen Touristen jedes Jahr. Diese konzentrieren sich zwar nur auf ein relativ kleines Gebiet, aber sie hinterlassen Müll und trampeln teilweise in der Natur herum. Um ein Beispiel für den Müll zu nennen. 1978 wurden während einer 2 Wochen langen Aktion 30t Müll aus dem Inneren des Canyon geholt. Und das obwohl die Mehrzahl aller Touristen nur am Rand steht. Das andere Problem sind all jene, die nicht auf dem Weg laufen. Das Problem ist dabei folgendes. Die oberste Bodenschicht besteht aus einem feinen Sand. Dieser würde sofort von dem ständig wehenden Wind weggeblasen, wenn es nicht einen sinnvollen Schutz gäbe. Mikroorganismen bilden in Laufe der Zeit eine dünne feste Kruste an der Oberfläche. Der Wind hat nun keine Chance mehr den Sand wegzublasen. Tritt nun jemand auf diese Oberfläche wird die Kruste zerstört. Da die Neubildung etwa 100 Jahre dauert, hat der Wind genügend Zeit den Sand zu entfernen. Daß das wirklich ein Problem ist, zeigt der Arches NP. Jeder Besucher erhält dort ein mehrsprachiges Faltblatt, was auf exakt dieses Problem hinweist.