Impressum

Die digitale Fotografie hat die analoge Fotografie im Konsumerbereich zwischenzeitlich fast ersetzt. Damit ergeben sich für die Anwender neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Insbesondere machen kleine Fehler und Mängel dem Nutzer zu schaffen. Besitzer einer Canon EOS 300D, welche ja eine der ersten preisgünstigen digitalen Spiegelreflexkameras war, sind gelegentlich von einem seltsamen Phänomen betroffen. Fotografieren sie im RAW-Modus können bei der Verwendung bestimmter 512 MByte CF-Karten Fehler bei der Speicherung der crw-Dateien auf der Karte auftreten. Diese Dateien sind dann zwar scheinbar vollständig (eine ausreichende Anzahl an Bytes), lassen sich jedoch von fast keinem Programm lesen, geschweige denn in einem RAW-Konverter entwickeln. Ebenso hat es sich gezeigt, dass die zugehörigen .THM-Dateien gelegentlich einem Schwund unterliegen und für bestimmte Anwendungen wiederhergestellt werden müssen. Für diese Zwecke gibt es jetzt CRWEHS.

CRW EHS

zur Anleitung

Beschreibung

CRW EHS ist ein Tool zur Reparatur beschädigter crw-Dateien für Canon EOS 300D und zur nachträglichen Erzeugung von .THM-Dateien.

Lizenz

CRW EHS, einschließlich der Hilfe, ist für private nichtkommerzielle Zwecke Freeware. Eine kommerzielle Nutzung, egal welcher Art, bedarf meiner schriftlichen Zustimmung.
Ein Support für die Software gibt es nicht. Eine Haftung für Schäden aus der Anwendung des Programms wird ausgeschlossen.

Warnung

Das Programm CRW EHS kann Fehler enthalten, die zu einem Programmabsturz führen. Eine umfassende Prüfung der Benutzereingaben ist nicht implementiert, so dass auch unvorhergesehene Reaktionen auftreten können.
Achtung: Das Programm kann u.U. Daten beschädigen. Daher immer nur mit Kopien arbeiten.

Systemvoraussetzungen

Betriebssystem
(Microsoft® Windows® 98 / SE, Microsoft Windows ME)?, Microsoft Windows 2000 SP4, Microsoft Windows XP SP2, Microsoft Windows Server™ 2003

Softwarevoraussetzungen
Microsoft .NET Framework 2.0, Microsoft Internet Explorer 6.0 SP 1, Windows Installer Version 3.1.

Installation / Deinstallation

Für die Funktion des Programmes müssen die Softwarevoraussetzungen erfüllt sein. MS .NET Framwork und den MSI gibt es bei Microsoft zum download. Zum Schluss fehlt nur noch CRW EHS von hier (download).
Zuerst wird die Software von Microsoft installiert. Abschließend wird das Archiv von CRW EHS entpackt und setup.exe ausgeführt. Alternativ kann das Setup die fehlenden Komponenten online von Microsoft nachladen.
Um die volle Funktionalität des Programms zu nutzen, ist das ExifTool von Phil Harvy notwendig. Sofern es noch nicht auf dem Rechner installiert ist, kann es von hier geladen werden. Es wird nur die Windows Executable benötigt. Diese ist in exiftool.exe umzubenennen und in enem Verzeichnis nach Wahl zu speichen.
Die Deinstallation erfolgt über die Systemsteuerung / Software.

Kontakt

Über Hinweise zu Funktion und Nichtfunktion des Programmes bin ich dankbar. Eine Hilfestellung CRW EHS per Mail kann ich leider nicht geben. Bugs versuche ich sobald als möglich zu beseitigen.
Alle Anfragen bitte an die im Impessum angegebene Kontaktadresse. Im Betreff bitte immer die Buchstabenfolge 'crwehs' mit verwenden.

Stand der Dokumentation: September 2007

Anleitung

Grundlegend: Die zu rettende Datei muss mit fast allen Bytes vorhanden sein. In der Regel sind dies 5 bis 9 MByte.

Funktionen der Software: In seltenen Fällen wird beim Schreiben der crw-Daten in der Kamera das Ende der Datei zerstört. Am Ende sind jedoch die Verzeichnisstruktur der Datei und die Metadaten des Bildes abgelegt. Ohne diese Daten kann ein RAW-Konverter aber die Datei nicht entwicken. Mit einem kleinen Trick ist es möglich, die Struktur der Daten in den meisten Fällen halbwegs zu rekonstruieren. Dabei ist es nicht möglich, die Metadaten zu retten (diese sind sowieso fast immer unrettbar zerstört). Statt dessen wird ein neuer Metadatensatz eingefügt, der die Aufnahme natürlich nicht beschreibt, dem RAW- Konverter jedoch die Entwicklung erlaubt. Einzig bestimmte EXIF-Daten können wieder hinzugefügt werden, sofern die originale .THM-Datei noch vorhanden ist. Der Weissabgleich ist bei solchen Dateien immer im Konverter durchzuführen!

Vorgehensweise (Empfehlung): Alle defekten Dateien in ein neues Verzeichnis kopieren.
CRW-EHS starten. Das Hauptfenster sollte sich öffnen.
Hauptfenster
1. Schritt, wie der Name sagt, Button "defekte crw-Datei öffnen" klicken. Jetzt sollte ein Dateiname neben dem Button erscheinen.

2. Schritt die eingebetteten jpg-Daten in der crw-Datei finden. Die Schritt muss sehr sorgfältig ausgeführt werden, da hiervon das Ergebnis der Rettung abhängt. Zum Verständnis: Der Beginn des eingebetteten jpg-Bildes in der crw-Datei ist gleichzeitig das Ende der gesuchten Rohdaten. Dummerweise ist die Signatur der jpg-Datei nicht eindeutig, so dass unter Umständen mehrere (vermeintliche) jpg-Dateien gefunden werden können. Da auch die jpg-Daten Fehler aufweisen können, ist das Vorschaufenster kein Indikator für eine gefundene korrekte jpg-Datei. Es ist daher wichtig alle gefundenen Datei erst einmal zu speichern und anschließend die Richtige zu suchen. Das erfolgt über die Pixelanzahl in einem Bildbetrachter.
Wird jedoch im Vorschaufenster ein Bild angezeigt, ist die gefundene Datei in der Regel die Gesuchte.
In jeder crw-Datei sollte nur ein jpg-Bild sein! Fehlermeldungen während des Suchlaufs geben Hinweise auf den Zerstörungsgrad der Daten. Wird z.Bsp. kein Dateiende nach einer jpg-Signatur gefunden, sind alle Metadaten komplett zerstört.
Der vom Programm vergebene Dateiname für die gefundenen Bilder sollte nicht verändert werden, da die Zahlen am Ende die Endposition der Rohdaten darstellen.

Werden gefundene jpg-Daten nicht im Vorschaufenster angezeigt, sind diese Dateien mit einem anderen Bildbearbeitungsprogramm zu öffnen und erneut abzuspeichern. Bewährt hat sich hierfür IrfanView, da es sehr fehlertolerant ist.

Im 3. Schritt wird die crw-Datei wiederhergestellt. Mit dem Button "CRW Rettungsversuch" öffnet sich ein neues Fenster. (Nicht umsonst heißt das Betriebssystem Windows.)
Rettung
Hier ist als erster Schritt die gefundene jpg-Datei zu öffnen. Die Datei wird im Vorschaufenster angezeigt und das Positionsbyte automatisch eingefügt. Hat man natürlich den Dateinamen verändert, muss man das passende Positionsbyte per Hand eingeben.
Jetzt kann noch entschieden werden, ob die EXIF-Daten in die neue Rohdatendatei geschrieben werden sollen. Dazu ist ein Häkchen in das Feld unter dem Vorschaubild zu setzen. Diese Funktion erfordert, dass die originale .THM-Datei noch vorhanden ist, und diese sich im gleichen Verzeichnis wie die defekte Rohdatendatei befindet und auch noch den gleichen Namen hat. Im Prinzip, wenn alles so ist, wie es die Kamera erzeugt hat, funktioniert es auch. Dann RETTEN drücken. Im sich öffnenden neuen Fenster bei speichen unter IMMER den vorgegebenen Namen ändern (z.B. crw_5666_N.crw). Fertig. War das Positionsbyte das Richtige, funktioniert jetzt alles - meistens zumindest.


.THM erzeugen
Hier können unkompliziert .THM-Dateien neu geschaffen werden. Voraussetzung dafür ist aber das ExifTool.
.thm erzeugen
Aus der Dateiliste werden die .crw-Dateien ausgewählt (markieren mit Maus und [Strg/Ctrl]), für die .thm-Dateien erzeugt werden sollen. Dann wird der Prozess gestartet. Das Kontextmenü im Dateifenster bietet zwei Filter und eine Möglichkeit zum Datei löschen. Es werden übrigens nur crw und thm Dateien angezeigt. Bereits vorhandene .thm-Dateien werden nicht überschrieben.

Sonstiges
CRW Root anzeigen: listet die gelesenen ROOT-Blöcke einer crw-Datei auf. Für die EOS 300D sollten es 3 Stück sein, mit den Datentypen &H2005, &H2007 und &H300A.
In der Hilfe verbirgt sich die einzigste Option des Programmes. Hier kann der Pfad zum ExifTool gelöscht werden, falls er falsch angegeben wurde.
Mit dem Button "jpg in Datei finden" kann man natürlich in jeder beliebigen Datei nach jpg-Daten suchen und diese auch abspeichen. Die Datei zum Durchsuchen dazu wie unter Schritt 1. in das Programm laden.

Das Programm wird nicht weiter entwickelt, da es .... Mai 2007 Dem war wohl nicht so. ;-))

Stand der Dokumentation: September 2007